Montag, 15. November 2010

Gefühle ja oder nein?

Es schon interessant festzustellen, dass das was ich unterdrücken wollte - meine Gefühle - jetzt anfangen mein größter Schatz zu werden.

Viele Jahre verbrachte ich damit mit zu beherrschen, immer wenn sich Tränen in meine Augen verirrten, aus Rührung, Verletztheit, Trauer, Enttäuschung oder oder oder, da gab es auch immer jemanden, der mit einredete, dass ich das in den Griff kriegen muss.
Ich soll nicht so schnell weinen, ich soll nicht so empfindlich sein. Wobei empfindlich das falsche Wort ist, empfindsam trifft es meiner Meinung schon eher.

Also was tun, wenn sich die von innen ansteigende Wasserflut nicht beherrschen läßt, weil meine Sensoren wieder ausschlagen? Richtig, das lasse ich am Besten gleich gar nichts an mich ran, dann kann mich nichts berühren, die Sensoren sind arbeitslos und die Wasserfluten bleiben aus. Super Idee und auch die einzige Möglichkeit so was überhaupt in Griff zu kriegen.

Aber der Schuss ging nach hinten los! Was macht man mit einem Menschen, der so kühl und emotionslos ist? Mit so jemanden kann man schon gar nichts anfangen, mit jemandem der keine Gefühle zulässt und sich verhält wie ein Roboter, weil das Feuer zwar da ist, aber massiv Kontrolliert wird. Schlimmer noch, dadurch bin ich innerlich total vereinsamt, depressiv geworden, erfolglos, antriebslos und körperlich krank.

So jetzt reichts, ich werde mit meinen Empfindungen leben und sie auch ausleben. Es wird zwar eine Weile dauern bis alle Fesseln los bin, aber dann bin ich frei, frei von dem selbst inszenierten und gebauten Gefängnis.

Und wenn jetzt wieder so ein Schlauschwätzer nur mein Bestes will und mir einreden will ich soll da was beherrschen, dann werde ich ihm sagen:" Du kannst einer Mimose nicht sagen sei ein Kaktus, das geht nicht, das ist unmöglich und das würde dir so auch nie in den Sinn kommen. Also lass mich sein wie ich bin und zieh deiner Wege!"

Geistlich betrachtet hatten da wohl die dunklen Mächte ihre Hand im Spiel und ich kann entscheiden, ob ich mir das was einreden lasse oder nicht.
Ich hatte mich zuerst falsch entschieden, aber jetzt bin ich dabei die Kurve zu kriegen. Gut dass wir jeden Tag eine neue Chance bekommen!

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